Putins Krieg gegen die Ukraine wird auch in der Redaktion ausgetragen. Entdecken Sie hier, wie Sie die Nachrichten überprüfen können.
„Das erste Opfer im Krieg ist die Wahrheit“, sagte US-Senator Hiram Johnson während des Ersten Weltkriegs 1917. Damals gab es nur Zeitungen und kein Radio, geschweige denn Fernsehen.
In Putins Krieg gegen die Ukraine spielen Fake News eine große Rolle, einige davon werden gezielt zu Propagandazwecken eingesetzt. Doch wie lassen sich Fake News im Zeitalter von Internet und Social Media erkennen? Der erste Schritt ist natürlich, bei der Verbreitung von Nachrichten sehr vorsichtig zu sein – vorher sollten Sie sie immer einem dreistufigen Check unterziehen.
Überprüfen Sie die Quellen und Herkunft der Nachrichten
Schauen Sie, wer die Nachrichten verbreitet! Gibt es eine Website mit vollständigen Credits und einer physischen, überprüfbaren Adresse? Werden die Nachrichten von einem Redakteur oder Redaktionsteam veröffentlicht, das Sie überprüfen können? Wenn nicht, oder wenn Sie die Nachrichten per Messenger erhalten, dann lohnt es sich oft, mit einer Suchmaschine nach dem genauen Wortlaut des Textes zu suchen. Dies kann durchaus die Herkunft des Textes selbst sowie eventuell bereits durchgeführte Faktenchecks offenbaren.
Überprüfen Sie die Fakten und stellen Sie sicher, dass sie logisch und sinnvoll
sind Einige Fakten können Sie selbst überprüfen: In einem angeblichen Video, das den Krieg gegen die Ukraine zeigt, sind die Blätter an den Bäumen grün – das kann im Winter nicht sein. Mit anderen Worten, das Video ist offensichtlich gefälscht. In vielen Fällen sind Einzelpersonen jedoch nicht in der Lage, solche Kontrollen durchzuführen. Aber es gibt zuverlässige Faktenprüfer, deren Websites Sie besuchen können, um mehr zu erfahren. Dazu gehören in Deutschland beispielsweise die öffentlich-rechtlichen Sender ARD und Bayrischer Rundfunk sowie die Deutsche Welle .
Recherchieren Sie selbst die Herkunft von Bildern und Videos
Fake News zeigen oft Bilder oder Videos aus einem ganz anderen Kontext; im Ukraine-Krieg sind einige sogar aus Computerspielen entnommen. Leistungsstarke Online-Tools können Ihnen helfen, wenn Sie Bilder oder Videos selbst verifizieren möchten. Über die umgekehrte Bildersuche von Google lässt sich häufig herausfinden, ob das betreffende Bild schon einmal hochgeladen wurde – und in welchem Zusammenhang.
Schwieriger gestaltet sich diese Prüfung bei Videos, allerdings kann man auch hier anhand von Screenshots eine umgekehrte Bildersuche versuchen. Der YouTube Data Viewer von Amnesty International kann in diesem Zusammenhang sehr hilfreich sein.
Gibt es Fake News in deutschen Medien?
Gefälschte Meldungen sind immer möglich, auch deutsche Medien wurden in der Vergangenheit durch Fake News getäuscht. Alle deutschen Medien unterliegen jedoch dem Pressekodex; er legt Leitlinien für die journalistische Arbeit fest. Neben vielen anderen Grundsätzen heißt es beispielsweise, dass „Angaben in Wort, Bild und Grafik unter Berücksichtigung der gegebenen Umstände sorgfältig auf ihre Richtigkeit zu prüfen sind. (…) Unbestätigte Berichte, Gerüchte oder Vermutungen sind als solche zu zitieren.“ Verstoßen einzelne Medien, seien es Zeitung, Fernsehen oder Radio, gegen diesen Kodex, kann jeder beim Deutschen Presserat Beschwerde einlegen.