
Wie die Blockchain-Technologie funktioniert und wie sie die Energiewirtschaft verändern könnte.
Dezentralisierung, Digitalisierung und Dekarbonisierung: Die Energiewirtschaft steht vor großen Herausforderungen. Die Zahl der Erzeuger nimmt zu und stellt das etablierte Verhältnis zwischen Energieerzeugern und -verbrauchern in Frage. Denn warum sollten kleine Erzeuger ihren Strom aus einer Solaranlage auf dem Dach nicht wie auf dem Wochenmarkt direkt an den Verbraucher verkaufen? Dies ist zwar bereits im Kleinen möglich, jedoch mit erheblichem Abrechnungsaufwand verbunden. In der aktuellen Diskussion fällt daher immer häufiger das Zauberwort „Blockchain“.
Wie funktioniert Blockchain?
Blockchain ist ein dezentrales, autonomes und digitales Zahlungssystem. Es ermöglicht Privatpersonen, Transaktionen ohne Zwischenhändler durchzuführen. Die Blockchain fungiert als eine Art öffentliches „Kassenbuch“, in dem Transaktionen für alle Parteien einsehbar sind. Da die Transaktionen gesammelt und dann zusammengepackt werden, spricht man von einer ständig wachsenden Kette von Datenblöcken (Blöcken). So wird es in der Studie „Blockchain in der Energiewirtschaft“ des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) beschrieben. Der Begriff stammt ursprünglich aus dem Bereich der Kryptowährungen.
Was kann Blockchain in der Energiewirtschaft leisten?
Der Einsatz von Blockchain-Techniken könnte es Verbrauchern in naher Zukunft ermöglichen, Strom direkt beim günstigsten Erzeuger zu kaufen. Wenn die Sonne scheint, kommt die Energie direkt von der Solaranlage in der Nachbarschaft; Wenn der Wind weht, kommt er von der Nordsee. Damit sich solche kleinen Transaktionen lohnen, müssen die Transaktionskosten so gering wie möglich gehalten werden. Hier kommt die Blockchain-Technologie ins Spiel.
Wie weit fortgeschritten ist die Blockchain-Technologie?
Die Blockchain-Technologie passt gut zu einer zunehmend dezentralisierten Energiewirtschaft. Laut Experten könnte die Blockchain traditionelle Anbieter sogar überflüssig machen. Vor einem großflächigen Einsatz müssten allerdings noch regulatorische Fragen geklärt werden. Wer finanziert die Infrastruktur, also das Netz? Wer ist für die Versorgungssicherheit verantwortlich? Hier ist politische Politik gefragt. Das wiederum könnte eine große Chance für Zulieferer sein – wenn sie sich zum Systemdienstleister entwickeln.